- Kfd vor Ort

Lichtblicke 30. November

Foto: Ulla Lauenstein

Das Morgenlicht erwarten

Beim Schreiben dieser Lichtimpulse musste ich an einen Satz von Simone Weil denken:
„So leben lernen wie die Dinge das Morgenlicht erwarten“.
Ja, nicht immer gleich etwas tun oder planen – nein, nur da sein, geduldig, aufmerksam, hellwach und gespannt.

„Attente“ nennt das die französische Denkerin, auch „attention“. Also Achtung und Beachtung, achtsam etwas aufnehmen und wahrnehmen. Achtsam werden für das, was ist. Dieser neue Tag in dieser ersten Adventswoche, was wird er bringen? Wie offen und überraschungsfreudig beginne ich ihn? Ist er schon ganz verplant, meine ich schon zu wissen, was mich erwartet? Oder lasse ich ihn wirklich kommen, darf sein, was ist und was werden wird?

Unsere Wohnungen haben Fenster, damit wir eine schöne Aussicht haben und gleichzeitig Licht in unserem Zimmer. Dieses Licht dürfen wir in uns aufnehmen. Mag auch noch so viel im Kalender oder auf dem Programm stehen, die Einstellung ist entscheidend. Beginnen wir diesen Tag in dieser adventlichen Woche und erwarten das Morgenlicht, vertrauen auf das Licht – einen kurzen Augenblick am Morgen. Es wird unsere Gedanken erhellen und uns durchlässig machen für die Hoffnungs- und Freudenfunken.

©Petra Focke

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