Informationsabend in Neuenkirchen i.O.

Ein fünfköpfiges Team von Geschichtswissenschaftlern der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Großbölting (jetzt Universität Hamburg) untersuchte die Fälle von sexuellem Missbrauch durch katholische Priester und andere Amtsträger im Bistum Münster in den Jahren 1945 bis 2020. Das Forscherteam hat seine Studienergebnisse am 13. Juni 2022 der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie wurden am Montag 18.03.2024 in der Kath. Kirche in Neuenkirchen bei einem Informationsabend vorgestellt.
Anlass war eine bundesweite Wanderausstellung vom 6. bis 20. März im Kulturbahnhof Neuenkirchen-Vörden.„Was ich anhatte…“ hier wurde sexualisierte Gewalt thematisiert.
In der Studie „Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche“ wird die Thematik unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Intransparenz und mangelnde Konsequenz im Umgang mit Priestern als Täter, die auch in Neuenkirchen eingesetzt und im Amt waren, werden dabei deutlich und in einen Kontext gestellt. Dem Leid und die nicht heilenden Verwundungen der Betroffenen wurde dabei einen besonderen Raum bekommen.

Dieser Informationsabend, der von der kfd im Landesverband Oldenburg organisiert wurde, traf auf eine breites Interesse. Prof. Dr. Thomas Großbölting stellte die Studie sachlich klar und ungeschönt vor.
Aurica Jax moderierte den Abend und es kam zu einem intensiven Nachfragen und Ergänzen durch die fast 100 Zuhörenden. Initiiert wurde der Abend durch die Organisatorinnen der Ausstellung.
Während der Veranstaltung standen Lebens- und Traumaberaterinnen bei Gesprächsbedarf zur Verfügung. Auch Betroffene und ihre Familien aus dem Ort waren anwesend. "Es ist kein leichtes Thema, aber wir stellen uns dem nach dem kfd Motto #machtlichtan," so die kfd Vorsitzende Ilse Nemann-Brak.

#machtlichtan

Die kfd fordert: Die katholische Kirche muss endlich ihre Verantwortung gegenüber den Opfern sexueller Gewalt wahrnehmen und darf die Täter nicht mehr länger schützen. Sie muss alles dafür tun, Licht in das Dunkel zu bringen! Wir fordern #MachtLichtAn!